Freitag, 18. August 2006

NEAPEL TAG 3: CAPRI UND DAS MEER UND DER WEIN, DER NICHT GETRUNKEN WIRD

Nun gehe ich am Morgen ins Erdgeschoss in der Hoffnung g anzutreffen, welche Enttäuschung, wenn es nicht so wäre. Natürlich ist er da und wir stellen uns nebeneinander vor die Eingangstüre. Er erklärt mir den Weg zur Mole Beverello und sagt, ich solle nicht zu spät zurückkommen - denn - heute abend ist die letzte Chance gemeinsame Zeit zu verbringen. - Der Countdown läuft.
Abgesehen von der Atmopsphäre im Hafen, dem wunderbaren Gefühl übers Meer zu fahren, die Wellen, das Wasser, das Schaukeln ist Capri nicht besonders erwähnenswert.
capri
Wäre eine wunderschöne Insel - ohne Menschen. Irgendwie habe ich das Gefühl zu einem grossen Teil ist das der Alterswohnsitz derjenigen, die sich für bedeutend halten. An jeder dritten Ecke ein Friseursalon auf. Es riecht ständig nach Haarspray, Dauerwelle und Haarfärbemittel.
Die Schiffsrundfahrt ist noch am schönsten inkl. der Blauen Grotte, die ich, anscheinend aufgrund meiner, doch etwas anderen Wahrnehmung, übersehe und erst nach Beendigung der Fahrt rückblickend als solche erkenne. So weiß ich jetzt, dass ich nichts versäumt hätte, hätte ich sie nicht gesehen - die berühmte Blaue Grotte.
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Wieder einmal bestätigt sich damit mein Gefühl der sehenswerten Dinge, welche alle dafür befinden, aber für mich immer wieder anders wirken.
dann doch schön:
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Ich denke an den Abend, der da heute kommt.
Ich weiß, er wird gut werden, doch habe ich keine konkrete Vorstellung.
Die Zeit ist seltsam träge und trägt doch angenehm, so kehre ich am Abend nach Neapel und zu g zurück.
Er erwartet mich bereits und nach Begrüssung gehen ich nach oben duschen und setze mich dann in den Aufenthaltsraum, um zu schreiben und um abgeholt zu werden. Als er mich bittet zu ihm runterzukommen, um besser reden zu können, hat das Vorspiel schon begonnen.
Wir setzen uns in das Foyer und werden leider immer wieder von ankommenden Gästen gestört, die ins Hotel rein wollen oder anrufen oder andere Anliegen haben. Doch ich genieße es sehr ihm dabei zuzusehen. Er besorgt zwei Getränke und die Frage des weiteren Ablaufes dieses Abends hängt in der Luft. Als ich dann zusage später auf jeden Fall mit ihm Wein zu trinken, springt er auf, läuft mit der Flasche Wein die Stiege hinauf, wie ein Kind, das sich aus Vorfreude kaum zügeln kann und hat damit gewonnen - mich gesonnen. Ich muss mich einfach mitfreuen - für uns.
Als es dann langsamer ruhiger wird im Hotel und er meinen Fuß streichelt und ansieht, als wäre er das kostbarste, was er jemals in Händen gehalten hat, bin ich schon sehr weich. Wir halten uns an den Händen zuerst ganz zart, leicht, erforschend und dann aneinanderklammernd, so dass keine Macht der Welt es je schaffen könnte uns wieder zu trennen.
Die gelegentlichen Unterbrechungen steigern nur unsere Lust aufeinander. Inzwischen wissen wir alles voneinander, was es zu wissen gilt. Alle Wünsche, Angste, Hoffnungen, Träume, Begierden und Phantasien haben wir ausgebreitet, sie liegen vor uns und wir betrachten sie innigst. Am liebsten hätte ich es noch Stunden hinausgezögert, ausgedehnt, ausgekostet, gesteigert, vermehrt bis zur Besinnungslosigkeit.
Doch so lange gelingt es mir nicht.
Ich brauche dringend einen Ortswechsel und nachdem g noch nicht weg kann, gehe ich nach oben, um dort auf ihn zu warten oder/und von ihm geweckt zu werden. Doch ich habe keine Chance einzuschlafen, denn kurz danach ist er schon da und wir fallen übereinander her, um nur nach wenigen Minuten abermals das Zimmer zu wechseln. Nichts hätte uns jetzt noch aufhalten können. Alles in uns drängt aneinander, ineinander, auseinander nur um wieder kommen zu können.
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